Treppenhäuser in Berlin: geniale Fotomotive
Keine Ahnung, wann ich sie für mich entdeckt habe, aber ich fotografiere ständig besondere Stufen und Geländer. Das sind aber auch wirklich dankbare Motive! In vielen Artikeln sind schon entsprechende Fotos drin, aber nun will ich sie euch mal gesammelt präsentieren. Hier kommen meine liebsten Treppenhäuser von Berlin – eine absolut unvollendete Liste.
Wilmina Hotel
Hier gleich mal ein Favorit von mir, den ich in anderen Treppenhaustexten nicht gefunden hab. Liegt vermutlich daran, dass das erst vor wenigen Jahren eröffnete Luxushotel in der Kantstraße nicht frei zugänglich ist. Durch das Tor kommen leider nur Gäste, dabei ist das Hotel in dem ehemaligen Frauengefängnis schon echt ein Hingucker. Ob man aus einem solchen Ort ein Luxushotel machen sollte, ist eine andere Frage. Wie auch immer – imposantes Treppenhaus! Vor Ort sieht das mit den Lichtern noch viel schöner aus als auf meinem Foto. Übrigens: nein, ich habe leider nicht dort übernachtet. Ich durfte für meinen Reisereportertext „Von Boot bis Zeitreise – 7 außergewöhnliche Hotels in Berlin“ zum Fotografieren vorbeikommen.
Stadtbad Lichtenberg
Die 1928 eröffnete Bade- und Schwimmanstalt wurde 1991 geschlossen und schlummerte lange vor sich hin. Man könnte auch sagen: Das Stadtbad Lichtenberg verfiel zunehmend. Bis vor einigen Jahren eine schrittweise Sanierung beschlossen wurde. Inzwischen ist der Lost Place teilsaniert und kann im Rahmen der Modern-Art-Ausstellung „Stadtbad RELOADED“ besichtigt werden. Ich kann sie euch nur empfehlen! Die Treppe ist im bisher nicht sanierten Teil des Bades zu finden.
Haus der Wannsee-Konferenz
Es könnte ein so idyllischer Ort sein: eine alten Villa direkt am Wannsee, umgeben von einem wunderschönen Garten – allerdings kam es hier zu einem der dunkelsten Kapitel der deutschen Geschichte, bei dem Nazi-Funktionäre die Massenvernichtung der Juden koordinierten. Heute ist das Haus der Wannsee-Konferenz eine Gedenkstätte, die ihr kostenlos besichtigen könnt.
Haus des Rundfunks
Wenn das kein genialer Hingucker ist! Allerdings ist auch das Haus des Rundfunks nicht einfach so zugänglich. Ihr könnt aber an Führungen teilnehmen. Das gesamte Bauwerk strahlt einen ganz eigenen Charme aus und ist absolut sehenswert. Ich durfte dort mal bei der Produktion des Podcasts „100% Berlin“ zusehen.
Rosenhöfe
Direkt neben den berühmten Hackeschen Höfen, aber deutlich weniger bekannt, sind die Rosenhöfe in Mitte. Das kunstvolle Geländer des historischen Treppenhauses und die Form, die an ein Schneckenhaus erinnert, geben ein wirklich schönes Fotomotiv ab. Die Treppe ist im Jugendstil gestaltet, meine persönliche Lieblings-Architekturepoche.
Zitadelle Spandau
Im Gegensatz zu den anderen Treppenhäusern in Berlin müsst ihr hier schwindelfrei sein und altem Holz vertrauen. Die Treppe des Juliusturmes in der mittelalterlichen Zitadelle Spandau war auch für mich ein klein bisschen herausfordernd, aber machbar. Von oben habt ihr dann zur Belohnung eine schöne Aussicht über die Altstadt Spandau. Der Ort ist übrigens eng verbunden mit der Legende der weißen Frau in Berlin.
Bode-Museum
Das Bode-Museum hat vielleicht nicht die spannendste Ausstellung der Museumsinsel (das dürft ihr gerne anders sehen), aber definitiv das schönste Treppenhaus. Tatsächlich gibt es mehrere, aber ich meine das im kleinen Kuppelsaal. Allein deswegen sollte man mal dort gewesen sein. Außerdem hat es auch das schönste Museums-Café der Stadt zu bieten.
HfS Ernst Busch
Ich bin ja eher ein Fan von historischer Architektur, aber dieses Beton-Monster hat mich dennoch genug fasziniert, um ein Foto zu schießen. Ihr findet es in der Hochschule für Schauspielkunst Ernst Busch. Was ich dort gemacht habe? Was richtig, richtig Cooles: eine Führung durch den Masken- und Puppenfundus.
Stasimuseum Berlin
Das Museum in Haus 1 findet ihr auf dem ehemaligen Gelände der Zentrale des Ministeriums für Staatssicherheit der DDR in Lichtenberg. Es entstand zu Beginn der 60er Jahre und genau so sieht das Treppenhaus auch aus. Vielleicht auch nicht das schönste Treppenhaus Berlins, aber architekturhistorisch interessant. Dabei fällt mir ein, dass ich seit Monaten einen Text über das Museum schreiben will …
Museum für Kommunikation
Das Museum für Kommunikation ist für mich schon wegen seiner tollen Architektur mit dem großen Lichthof sehenswert. Und auch das Treppenhaus kann sich sehen lassen. Ich war erst kürzlich dort, um Material für meinen Artikel „Grüße aus Berlin: Postkarten im Kaiserreich“ zu sammeln – dort findet ihr viele weitere Bilder aus dem Museum.
Ephraim-Palais – Stadtmuseum Berlin
Kürzlich war ich im Ephraim-Palais, wo ihr die Ausstellung „BerlinZeit“ des Stadtmuseums besichtigen könnt. Das Treppenhaus ist definitiv eines der schönsten Berlins: kunstvolles Geländer, Stuck und Holzstufen – ein echter Hingucker!
Hotel Adlon
Das Hotel Adlon gehört zu den bekanntesten und geschichtsträchtigsten der Stadt. Im Gegensatz zu ein paar anderen Hotels, dürft ihr auch als Nicht-Gäste einen Blick reinwerfen. Die Lobby mit dem Brunnen ist besonders schön, aber es gibt auch tolle Treppen. Zur Geschichte des Hotels erfahrt ihr mehr in meinem Blog „Das Adlon: Morde, Stars und geiler Kaffee“.
Humana Frankfurter Tor
Ich war eigentlich schon oft dort, aber das Treppenhaus ist mir erst aufgefallen, seit ich angefangen habe, für diesen Text zu sammeln. Der riesige Second-Hand-Laden Humana am Frankfurter Tor hat ein wirklich schönes Exemplar, das sich über mehrere Stockwerke erstreckt und typisches 60er-Jahre-Flair versprüht. Schaut euch beim nächsten Vintage-Shopping also unbedingt die historische Wendeltreppe bewusst an – von oben und von unten!
Spreegold im BIKINI
Mit 3 Etagen zwar nicht sehr hoch, aber trotzdem ein echter Blickfang: das Treppenhaus im Restaurant Spreegold im BIKINI Berlin. Die hängenden Lampen und das bunte Bild sind ein echter Eyecatcher im Kontrast du der komplett schwarzen Treppe – ziemlich außergewöhnlich und sehenswert.
Fortsetzung folgt …
Ich weiß, dass hier die Bauwerke mit den wahrscheinlich tollsten Treppenhäusern Berlins fehlen: die Gerichte. Die haben Treppenhäuser, in denen man vermutlich mit offenem Mund steht. Kürzlich wollte ich im Amtsgericht Mitte Fotos machen und habe erfahren, dass man dafür eine Genehmigung braucht. Das Bayer Haus steht außerdem noch auf meiner Liste. Der Artikel soll jedenfalls bei Gelegenheit ergänzt werden. Habt ihr noch andere tolle Tipps, wo man außergewöhnliche Treppenhäuser in Berlin findet? Dann hinterlasst unbedingt einen Kommentar.
2 Comments
Karin
Was für eine tolle Idee für einen Blogartikel mit passenden Fotos:) Die Treppenhäuser sind zum Teil ja fast Kunstwerke. Da ist mir gleich das Treppenhaus in der Musikwissenschaft der HU am Kupfergraben eingefallen…musst du mal einen Abstecher hin machen, wenn du in der Nähe bist… gleich neben Frau Merkel und gegenüber vom Pergamon Museum.
Tina Hoffmann
Danke für den Tipp, da werde ich demnächst mal vorbeischauen und das Treppenhaus suchen 🙂