Eisstockschießen in Berlin am Dieselhaus
Wenn schon Winter, dann wenigstens mit verschneiten Parks und zugefrorenen Seen. Leider lässt so eine schöne Winterwunderwelt in Berlin ja meist ein paar Jahre auf sich warten. Winterliche Aktivitäten sind aber auch hier zahlreiche im Angebot. Wie wäre es mal mit Eisstockschießen in Berlin? Wir durften die Sportart in Mitte am Dieselhaus austesten.
Forum an der Museumsinsel
Die Eisstockbahn ist Teil des Winter Wonder Land vor dem Restaurant Dieselhaus, das wiederum zu dem aufwendig sanierten Gebäudeensemble „Forum an der Museumsinsel“ gehört. Insgesamt schon etwas zu aufpoliert für meinen Geschmack, aber durch seine geschichtsträchtigen Gebäude auch sehr spannend. Eingerahmt wird das heutige Lokal vom ehemaligen Fernsprechamt aus den 1920er Jahren und dem einstigen Haupttelegrafenamt, das 1916 in Betrieb genommen wurde. Diesen diente das Dieselhaus dazwischen als Not- und Ersatzstromversorgung. Den dafür verwendeten Schiffsmotor könnt ihr heute im Restaurant sehen – er fügt sich bestens in den Industrial-Chic-Stil der Location ein.
Aber auch an anderer Stelle könnt ihr noch historische Überreste aus den alten Zeiten des Gebäudes finden, beispielsweise auf dem Weg zu den Toiletten.
Eisstockschießen
Mit dem Wetter hatten wir so richtig Glück, denn am 1. Dezember schien nach dem besonders grauen und nassen November tatsächlich mal wieder die Sonne. Die Einweisung in die Sportart dauert nur etwa 5 Minuten und dann darf man auch schon loslegen. Im Prinzip ähnelt die Aktivität sowohl Bowling als auch Boule. Ziel ist es, seine Eisstöcke möglichst nah an eine Art Puck, der sich Daube nennt, zu platzieren. Man darf allerdings nicht werfen, die Eisstöcke sollen über das Eis gleiten.
Gleich mein erster Schuss war ziemlich genial, stellte sich aber schnell als Anfängerglück heraus. Danach sind mir mehrfach Stöcke, mit denen ich andere Stöcke aus dem Weg schießen wollte, komplett aus der Bahn gehopst. „Muss man die Tannenbäume daneben treffen?“ fragte ein zuschauender Scherzkeks. Pfff. Insgesamt ist das Ganze aber auch ohne Vorkenntnisse und Übung gut machbar – zumindest, wenn die anderen auch nicht mehr können, dann kann auch ein mäßiger Schuss 3 Punkte holen :). Für Kinder sind die Stöcke allerdings sehr schwer und sie schaffen es kaum bis in die Nähe der Daube. Unserer Tochter hat es trotzdem Spaß gemacht, weil sie mir immer schön die Schussbahn verbaut hat.
Ich war ganz froh, dass recht wenig los war mittags, hin und wieder kamen aber kleinere Touristengrüppchen vorbei. Eine Truppe blieb neugierig stehen und nahm dann doch tatsächlich meinen vermeintlichen Gewinnerstock von der Bahn, um sich das mal genauer anzusehen. Ähm, ja, genau das mache ich auch immer, wenn ich irgendwo Leute mit Figuren spielen sehe! Immerhin hab ich von ihnen für meinen nächsten Schuss dann Applaus bekommen. Und ratzfatz war unsere Stunde dann auch schon wieder vorbei.
Zum Aufwärmen hab ich mir drinnen dann noch eine Heiße Schokolade mit Baileys gegönnt, während es draußen allmählich dunkel wurde. Die beiden Bahnen können dann trotzdem noch genutzt werden, denn sie haben kleine Flutlichter.
Fazit zum Eisstockschießen in Berlin
Ich hatte mich über die Einladung sehr gefreut, da ich gerne Neues ausprobiere. Wir hatten auf jeden Fall eine lustige Zeit, in einer größeren Gruppe stelle ich es mir noch spaßiger vor, aber dann hat man natürlich auch weniger eigene Spielzeit. Für Kinder ist es eher ab dem Teenageralter geeignet. Ihr könnt die Bahnen bis zum 31.12.24 für 6 bis 10 Personen buchen, Details findet ihr auf der Webseite des Veranstalters. Weihnachtsstimmung kommt dabei vor allem abends auf, wenn die Beleuchtung am Platz an ist.
Lest zur Einstimmung auf die Festtage doch auch noch meinen Artikel „Weihnachten in Berlin: Eine kleine Geschichte“.