Sawade Berlin: Naschen mit Tradition
Kurz vor Ostern bekommt ihr hier mal einen Naschtipp made in Berlin – Sawade. Die Süßigkeiten aus der ältesten Pralinenmanufaktur der Hauptstadt habe ich vor einiger Zeit bei der Recherche für einen Zeitungsartikel entdeckt und ich bin seither eine ziemlich gute Kundin. Und das nicht nur, weil ich so gerne nasche – ich steh auch total auf das Design der Läden und der Verpackungen. Deren Motive stammen teilweise von der bekannten Berliner Künstlerin Kat Menschik.
Geschichte von Sawade
1880 eröffnete ein gewisser Ladislaus Maximilianus Ziemkiewicz Unter den Linden einen Pralinenladen. Gelernt hatte er sein Handwerk in Paris und als Namensgeberin für seinen Shop wählte er seine Nachbarin Madame Marie de Savadé. Es wird gemunkelt, dass die Nachbarn noch etwas mehr waren – wer weiß. Jedenfalls hält man bei Sawade die Erinnerungen an sie hoch – Ladislaus könnt ihr derzeit an mehreren Shops schon von außen fast in Lebensgröße sehen und auch Pralinenschachteln mit den beiden gibt es derzeit als Sondereditionen.
Schon wenige Jahre später wurde die Manufaktur zum Königlichen Hoflieferanten ernannt. Auch in den folgenden Jahrzehnten waren die kleinen Trüffel, Pasteten und Pralinen vor allem in Adelskreisen sehr angesagt. Zwischendurch stand es die letzten Jahre wohl nicht so gut um das Unternehmen, aber das scheint sich inzwischen erledigt zu haben. Zumindest haben während Corona gleich zwei neue Standorte eröffnet.
Filialen in Berlin
Das nach wie vor in Berlin handgefertigte Naschwerk könnt ihr natürlich online bestellen, allerdings empfehle ich euch einen Besuch im Laden. Es gibt inzwischen mehrere Filialen plus den Werksverkauf und einen großen Stand in der Gourmetabteilung des KaDeWe. Das Traditionskaufhaus ist meiner Meinung nach ziemlich überbewertet und vor allem was für Tourist*innen, aber die Süßigkeitenabteilung der oberste Etage kann eigentlich niemanden kalt lassen, oder?
Mein Favorit ist der 2021 eröffnete Shop am Ku’damm 32 im ehemaligen Haarsalon von Promifrisör Udo Walz. In dem frei stehenden Pavillon musste ich sofort an meine Oma denken. Die Einrichtung kommt mir vor wie eine gelungene Mischung aus Jugendstil und Mid Century.
Abgesehen von dem Outlet in Reinickendorf, findet ihr die Filialen an sehr prominenten Orten, an denen man ohnehin immer mal vorbeikommt:
- Kreuzberg: Bergmannstraße 9
- Charlottenburg: Reichsstraße 95
- Mitte: Hackesche Höfe, Rosenthaler Str. 40–41 (der Shop ist sehr klein)
- Mitte: Friedrichstr. 166 (2022 neu eröffnet)
Designs von Kat Menschik
Mir wurde kürzlich mal vorgeworfen, dass ich Sachen nur wegen der hübschen Verpackung kaufe. Pfffff. Ich mag es eben, wenn Dinge schön und ausgefallen sind und den Adventskalender musste ich vor allem deswegen haben – ich geb’s ja zu. Seit drei Jahren entwirft diesen nämlich von der Berliner Künstlerin Kat Menschik, die unter anderem auch Bücher von Volker Kutscher illustriert. In den jährlich wechselnden Motiven gibt es auch Dosen, die bei mir sogar im Regal stehen. Ich bin begeistert von ihnen – als wären sie extra für mich gemacht worden. Schokolade und Rothaarige …
Sawade-Dosen von Kat Menschik
Die Adventskalender gibt es übrigens mit und ohne Alkohol. Und auch wenn ich den ersten gekauft hab, weil ich ihn hübsch fand – der Inhalt schmeckt super lecker! Mein absoluter Favorit von Sawade sind übrigens die Tiramisu-Trüffel. Und hier noch mein persönlicher Ostertipp: Schokoeier gefüllt mit Berliner Luft.
(Alle Pralinen wurden von mir selbst gekauft und auch gegessen :-P) Und hier der Zeitungsartikel zu Süßigkeiten made in Berlin und ein Artikel über Schokoladenschallplatten aus der Hauptstadt. Lust auf noch ein Traditionsunternehmen? Dann lest auch meinen Blogbeitrag über das Adlon.
2 Comments
Werner
Schokoeier mit Berliner Luft! :)))) Wenn das kein Versuch wert ist!
Tina Hoffmann
Aber nicht übertreiben! Die Luft hat hier 18 Prozent!