Die Beelitz-Heilstätten früher – eine Ausstellung
Gigantischer Lost Place und Baumkronenpfad – die ehemalige Heilstätte für Tuberkulosekranke in Beelitz ist heute eine der tollsten Sehenswürdigkeiten Brandenburgs. Unter Berliner*innen darum natürlich auch kein Geheimtipp und immer wieder ein lohnendes Ausflugsziel. Zumal man auf dem Areal Baum & Zeit auch manchmal Neues entdecken kann. Gestern war ich für einen Auftrag dort und war total begeistert von einer kleinen Nebensache: einer Jubiläumsausstellung über die Beelitz-Heilstätten früher.
Ausstellung im historischen Wandelgang
Ganz neu ist die Ausstellung nicht, sie wurde zum 120. Jubiläum der Beelitz-Heilstätten im Jahr 2022 eröffnet, allerdings war ich seither nicht hier gewesen. Man kann die schöne Open-Air-Galerie auch leicht verpassen, vor allem, wenn der alte Wandelgang dicht bewachsen ist. Ich hab sie auch nur entdeckt, weil ich für meinen anderen Artikel auf der Suche nach außergewöhnlichen Fotospots war und nicht direkt zum Baumkronenpfad gestürmt bin. Was für ein Glück, denn ich hab noch nie eine Fotoausstellung gesehen, die mehr nach meinem Geschmack war! Historische Fotos in alten, völlig verwitterten Fenster- und Türrahmen inmitten verfallener Gemäuer, die Sonne wirft die Schatten von Blättern von hinten gegen die Bilder … AWWWW!
Die Infos über die Beelitz-Heilstätten früher sind recht knapp gehalten, aber völlig ausreichend, weil hier sowieso eher auf das Optische gesetzt wurde. Aber das eine oder andere könnt ihr natürlich erfahren. Über die „Blauer Heinrich“ genannte Taschenspuckflasche, entwickelt von dem einst hier wirkenden Geheimrat Dr. Peter Dettweiler, über die Geschlechtertrennung innerhalb der Heilstätten, den Architekten Heino Schmieden, die Zerstörungen im Zweiten Weltkrieg, die Nutzung als Militärhospital der Roten Armee zwischen 1945 und 1994 und vieles mehr.
Na, hab ich zu viel versprochen? Ich finde, dass Ausstellungen viel öfter so aussehen sollten. Aber das war nicht der einzige Ort, der mich an dem Tag fasziniert hat.
Bilder im Wald
Nachdem ich sämtliche Gebäude abgelichtet hatte und auch den Baumkronenpfad entlang geschlendert war, wollte ich unten noch ein bisschen durch das Gelände streifen. Dort gibt es nämlich viele schöne Details zu entdecken. Bewachsene alte Krankenhausbetten beispielsweise, die heute fast magisch wirken.
Und irgendwo hinter dem Alpenhaus auf dem Areal des künstlich mit Tälern und Hügeln angelegten historischen Parks, der den Patient*innen Abwechslung verschaffen sollte, gibt es eine kleine Lichtung, wo transparente historische Fotos umherflattern.
Außer mir war dort niemand, leider waren die Bänke ziemlich feucht, sonst hätte ich mich dort eine Weile hingesetzt. Was für eine wunderbare Idee, um die Bilder in Szene zu setzen. Auch hier blitzte hin und wieder die Sonne durch die Bäume und malte Schatten auf die Fotos. Irgendwie hat mich das ungemein entspannt.
Eines der Bilder war übrigens eine alte Postkarte – vielleicht wisst ihr ja, dass ich mittlerweile eine feine, kleine Sammlung habe? Sonst schaut doch mal hier rein: „Grüße aus Berlin: Postkarten im Kaiserreich“.
Fazit Beelitz-Heilstätten früher
Über das „normale“ Beelitz-Erlebnis erfahrt ihr demnächst einiges von mir bei Home of Travel, hier wollte ich jetzt einfach mal auf ein paar Eindrücke abseits der vermeintlichen Highlights aufmerksam machen. Informationen über die Geschichte der Beelitz-Heilstätten bekommt ihr aber auch viele entlang des Baumkronenpfades und an den Gebäuden. Nur eben nicht so charmant, sondern auf Infotafeln. Ich war Gestern mehrere Stunden dort und finde, es ist wirklich die Kombination aus Lost Place, Baumkronenpfad und eben den vielen vielen liebevollen Details, die den Besuch rund machen. Die 17 Euro Eintritt hab ich dafür gerne ausgegeben. Mehr zu Preisen und Öffnungszeiten könnt ihr auf der Homepage von Baum & Zeit finden.