Stadtbad RELOADED: AMBILIGHT
Das seit 1991 geschlossene Stadtbad Lichtenberg wird seit mehreren Jahren saniert und ist nur selten öffentlich zugänglich. Wem die Schlange am Tag des offenen Denkmals zu lang ist, der kann das Bauwerk von 1928 jetzt im Rahmen der Kunstausstellung „Stadtbad RELOADED: Ambilight“ erkunden.
Was erwartet euch bei „Stadtbad RELOADED: AMBILIGHT“?
„Stadtbad RELOADED: AMBILIGHT“ versteht sich als Digital Art Exploration, die das stillgelegte Schwimmbad erlebbar macht. Insgesamt sind 150 Bildschirme auf das Stadtbad verteilt, die von 33 3D-Art-Künstler*innen gestaltet wurden. Viele der Bewegtbilder zeigen Unterwasser- oder Fantasywelten – oder eine Vermischung von beidem wie die Screens des Künstlers Marco Mori, von dem auch das Artikelbild stammt.
Mein ganz persönlicher Favorit war der Video Frame von „Sweet to Sour“. Faszinierend und sinnlich, da kann man eine ganze Weile zusehen. Ihr findet das Werk in den alten Frauenduschkabinen hinter der Schwimmhalle, wo es wie an einigen anderen Orten sehr dunkel ist – wenn ihr abends vor Ort seid.
Das Schlummerlicht, die atomsphärische Musik – die Ausstellung hatte auf mich einen sehr beruhigenden Effekt. Auch wenn manche Bilder etwas schräg und gruselig sind. Am besten setzt ihr euch eine Weile hin und lasst alles auf euch wirken. Inzwischen liegen in der Mitte der kleinen Halle auch riesige Sitzkissen, wo ich euch ein bisschen hinlegen könnt.
Was könnt ihr vom Stadtbad sehen?
Als ich zur Eröffnung dort war, konnte man nicht das gesamte Stadtbad erkunden. Der Flügel mit der bisher nicht restaurierten alten Schwimmhalle war gesperrt, ist inzwischen aber zugänglich. Dort wurde mit der Wiedereröffnung der Ausstellung im Oktober 2024 mit dem Zusatz AMBILIGHT eine Lichtershow mit 63.000 LEDs im Becken installiert.
Ihr könnt in den kleinen Lichthof, wo die einzigen mit KI erstellten Bilder zu sehen sind, und in den Bereich mit den Wannenbädern.
Außerdem ist der Flügel der kleinen Halle zugänglich, wo sich der Hauptteil der Ausstellung befindet. Auch die dortigen Dusch- und Umkleidekabinen sind geöffnet. In der oberen Etage befindet sich in jeder davon ein Bildschirm. Ihr könnt sogar einen Blick von dem kleinen Balkon, also quasi dem dritten Stockwerk, werfen.
Und seit dem 6.6.24 ist auch noch ein riesiges Illusions-Kunstwerk hinzugekommen, das seine Farben passend zur Musik wechselt. Wenn ihr unten auf den Sitzkissen liegt, könnt ih es besonders gut sehen.
Fazit „Stadtbad RELOADED: AMBILIGHT“
Wenn ihr das Teil-Lost-Place schon immer mal gerne von innen sehen wolltet, dann ist die Ausstellung der Peqas Gallery die Gelegenheit! Ich fand die Atmosphäre und Stimmung sehr beeindruckend und es war deutlich weniger voll als bei meinem letzten Besuch im Stadtbad. Inzwischen war ich einmal abends und einmal tagsüber dort – beides hat seinen ganz eigenen Reiz. Abends ist es stimmungsvoller, tagsüber kann man deutlich bessere Fotos machen. Übrigens war ich tagsüber direkt um 12 Uhr zur Öffnung dort und hatte die Halle eine ganze Weile für mich allein.
Die Veranstaltung kostet natürlich Eintritt. Erwachsene zahlen 14,90 Euro, Azubis und Studenten 10,90 Euro und Kinder 8,90 Euro. Geöffnet ist bis zum 30.03.2025 samstags und sonntags ab 13 Uhr. Mehr Infos findet ihr unter stadtbadreloaded.de, dort könnt ihr auch Tickets buchen. Und wer mehr über die Geschichte des Ortes wissen möchte, der kann meinen Artikel „Stadtbad Lichtenberg – bitte anstellen!“ lesen.
(Transparenz: Ich habe für die Veranstaltung Pressekarten bekommen, das hatte aber keinen Einfluss auf meine Empfehlung)