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Hörspiele und Podcasts: Berlin für die Ohren

Vielleicht wisst ihr es, ich schreibe auch Basteltexte für Kinder, die bei familie.de erscheinen. Eigentlich habe ich beim Basteln immer Serien geschaut (falls ich ohne Kind gebastelt habe), aber entweder bekam ich nur die Hälfte mit oder die Arbeit zog sich ins Unendliche. Darum bin ich kürzlich zum Hören übergegangen. Natürlich hab ich mich dabei auf Hörspiele und Podcasts aus Berlin konzentriert, um das gleich noch für den Blog verwursten zu können. Hier nun meine Auswahl.

Aufgenommen im T-Online-Büro in Berlin

Hörspiele über Berlin

Ich hätte mir kaum einen besseren Zeitpunkt aussuchen können, um über Hörspiele zu schreiben, denn sie feiern dieses Jahr ihr 100jähriges Bestehen. Das erste Hörspiel sendete die BBC im Januar 1924, in Deutschland war es dann im Oktober 1924 so weit und das Format wurde schnell beliebt. Eine erste Blütezeit hatten Hörspiele in den Jahren 1928 bis 1932.

Hörspiele Berlin
Vergangene Ausstellung „Der Traum vom Fernhören“ in Rheinsberg

In der ARD-Audiothek könnt ihr kostenlos die gesamte Hörspielreihe zu „Babylon Berlin“ hören. Auf jeden Fall lohnenswert, ich bin ein totaler Fan von Babylon Berlin, allerdings hab ich nicht alles gehört, da ich bereits die Buchreihe von Volker Kutscher gelesen und die Serie gesehen hab. Inhaltlich war das dann nicht mehr spannend genug, aber wer zumindest die Serie noch nicht kennt, dem kann ich das Hörspiel empfehlen.

Wer die 20er Jahre mag und mit Babylon Berlin schon durch ist, der hat mit „Dark Berlin“ eine weitere Option. Es handelt sich dabei um eine TrueCrimeHörspielreihe aus dem Berlin der Weimarer Republik. Historische Personen aus Babylon Berlin wie Ernst Gennat, der als erster Mordkommisar Deutschlands gilt, trefft ihr dort wieder. Die einzelnen Folgen behandeln jeweils einen Kriminalfall, die Rahmenhandlung ist allerdings fortlaufend. Mir hat es gut gefallen, hören könnt ihr die Reihe im Moment über diverse Abos wie Audible oder im Thalia-Hörspielabo.

Denkmal am ehemaligen Standort der „Roten Burg“ (Polizeipräsidium)

Außerdem hab ich in der ARD-Audiothek noch in ein paar Folgen „Das Berlin-Hörspiel“ angefangen. Der einzige rote Faden ist dabei, dass die Folgen irgendwas mit Berlin oder Brandenburg zu tun haben: „Fiktion oder Realität, heutig oder historisch, skurril oder zu Herzen gehend“. Alles, was mich thematisch interessierte, stellte sich für mich aber als zu anspruchsvoll heraus, um es nur mit halber Hirnhälfte zu hören, während ich Klorollen und Pappteller in Tiere verwandle. Da müsste man sich richtig drauf einlassen, denke ich.

Berlin-Podcasts

Podcasts gibt es inzwischen seit über 20 Jahren und es werden davon Unmengen produziert. Ich persönlich war bisher eine sehr verhaltene Podcast-Konsumentin, aber ein paar Sachen kenne ich inzwischen. Mein persönlicher Favorit ist gerade der Podcast „100% Berlin“. Das sind einfach etwa 5 Minuten lange Episoden mit kleinen Fun Facts aus der Berliner Geschichte. Schön kurz, perfekt für Zwischendurch, interessant, oft witzig und ich mag die Stimmen von Lydia Mikiforow und Tim Koschwitz super gerne. Wenn ihr mehr wissen wollt, dann lest meinen Artikel „100% Berlin: Podcast aus dem Haus des Rundfunks“. Dafür durfte ich die beiden im Studio besuchen.

Außerdem habe ich auch schon mal bei Else Edelstahl und Arne Krasting bei der Aufnahme einer Folge des „Goldstaub Podcasts“ vorbeigeschaut. Bei Goldstaub dreht sich alles um die Zwanziger Jahre. Nicht immer, aber meistens geht es dabei speziell um Berlin. Ich bin definitiv ein Fan und war auch schon mal bei einem ihrer inzwischen regelmäßigen Live-Podcasts. In der Folge ging es um die Serie „Babylon Berlin“ und zu Gast war Achim von Borries, einer der drei Regisseure. Es gibt inzwischen 46 Folgen und reinhören lohnt sich.

Podcasts Berlin: Goldstaub
Arne, Else und „Esther Kasabian“ beim Live-Podcast

So, jetzt hab ich noch 2 Podcasts, in die ich zwar reingehört habe, die mich persönlich aber nicht überzeugt haben. Einmal der RBB-Podcast „Im Visier – Verbrecherjagd in Berlin und Brandenburg“, der True-Crime-Fälle der letzten Jahrzehnte vorstellt. Einerseits hat er mich echt gefangen, ich hab mehrere Folgen hintereinander gehört – es war so eine Mischung aus angewidert, schockiert und fasziniert –, aber die menschlichen Abgründe, in die man da blickt, sind mir zu tief. Ich hatte nachts tatsächlich wirre Träume über chemische Kastrationen und darum am nächsten Morgen beschlossen, dass ich davon die Finger lasse. (Den gleichen Effekt hatte die Netflix-Serie „Dahmer“ auf mich).

Und zuletzt noch „Berlin Unboxed: Der visitBerlin Podcast“. Hat mich gar nicht angesprochen. Die olle Fahrstuhlmusik, die Stimmen nicht besonders einnehmend, die Themen okay, aber nichts wirklich Neues oder Besonderes – vielleicht ist der einfach für Nicht-Berliner*innen.

Im T-Online-Büro, wollte ich schon lange verwenden, ist nicht auf Berlin Unboxed bezogen

Fazit: Hörspiele und Podcasts aus Berlin

Hören statt glotzen werde ich beim Basteln erstmal beibehalten. So kann ich mich hier und da auch gleich zu neuen Blogthemen inspirieren lassen. Ich hoffe, ihr konntet hier auch was Spannendes für euch entdecken! Vielleicht kennt ihr auch einiges und seid ganz anderer Meinung? Dann hinterlasst gerne einen Kommentar, meine Bewertungen sind natürlich rein subjektiv. Und falls ihr einen Tipp habt, der hier fehlt, dann freue ich mich über euren Input.

Hat nichts mit Berlin zu tun, aber habt ihr eigentlich Lieblingsstimmen? Die Stimme meiner Kindheit ist definitiv Thomas Fritsch. Für mich bis heute die angenehmste Stimme der Welt. Der Klang ist in meinem Kopf als hätte ich meine Erzähl-mir-was-Kassetten erst Gestern rauf und runter gehört. Schade, dass er nicht mehr lebt. Und dann gibt es da noch diese Stimme, die mich seit Jahren regelrecht verfolgt. Gibt es noch Serien oder Filme ohne sie? Ich glaube nicht. Sie ist nicht wirklich angenehm, aber irgendwie besonders und man erkennt sie in der ersten Sekunde: Die Stimme des Synchronsprechers Tim Knauer. Ob er einen gegen Geld anrufen würde? Tim, sag Bescheid, was es kostet!

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