David Hasselhoff in Berlin – hofftastic
Angenommen, die Berlin-Abteilung von Madame Tussauds wäre ein Gradmesser für die Bedeutung, die eine Person für die Stadt hat – dann wäre David Hasselhoff für Berlin extrem wichtig. Der steht nämlich gleich am Anfang neben David Bowie und noch vor Politikern wie Helmut Kohl oder John F. Kennedy. Und das ist längst nicht der einzige Ort, wo ihr dem Looking-for-Freedom-Sänger hier begegnet … es gibt sogar ein Hasselhoff-Museum in Berlin.
Warum eigentlich?
David Hasselhoff hat nie in Berlin gelebt und er hat auch nicht persönlich die Mauer zum Einsturz gebracht. Aber sein Auftritt zu Silvester 1989 am Brandenburger Tor ist irgendwie legendär geworden. Schwebend auf einem Kran mit einer Lichterkette umwickelt und mit einem schwarz-weißen Keyboardschal schmetterte er sein „Looking for Freedom“, das damit zum Mauerfalllied wurde. Ich kenne glaub ich auch kein anderes von ihm. Aber macht ja nichts – ein Lied, das einfach alle kennen, ist mehr als die meisten haben.
Und in eben dieser Pose und Montur könnt ihr im Madame Tussauds ein Selfie mit seiner Wachsfigur schießen. Oder ihr geht ins Little BIG City. Dort steht eine blinkende Miniversion von ihm. Wenn ihr alle Mauerstücke zu Boden drückt, gibt es ein Feuerwerk und er singt für euch. Meine kleine Tochter findet das immer ganz lustig und tanzt auch mal ein bisschen. Ich muss dabei etwas peinlich berührt an vorpubertäre Partys denken, auf denen der Song neben „Lambada“ in Dauerschleife lief.
Hasselhoff Museum Berlin
In Berlin gibt es über 175 Museen und bei einigen frage ich mich schon, ob da überhaupt jemand hingeht. Beim Hasselhoff-Museum spielt das aber gar keine Rolle, denn es ist nicht so wirklich ein Museum. Es ist eine Art frei zugänglicher Schrein in einem kleinen Winkel im Keller des Circus Hostels am Rosenthaler Platz. Es wird von außen auch nicht großartig beworben. Dass ihr richtig seid, seht ihr nur, wenn ihr vorm Eingang zur Decke schaut.
Ein bisschen verlegen schlichen meine Freundin Kate und ich bei unserem Besuch zur Treppe zum Keller. Direkt dort ist auch die Rezeption, die Frauen dort lächelten uns aber leicht verschwörerisch und wissend zu. Also los … wenn ihr unten an den Toiletten nach links schaut, werdet ihr von einem lebensgroßen Hasselhoff-Wandbild begrüßt. Das ist doch mal was, auch wenn sein wallendes Brusthaar da nicht besonders gut zur Geltung kommt. Denn dafür steht er für mich wie Tom Selleck für den buschigen Schnauzbart.
Wer etwas mehr über die Entstehungsgeschichte der kleinen Devotionalien-Ausstellung erfahren möchte, der schaut am besten in den entsprechenden Blogbeitrag des Hostels rein (auf Englisch). Ein gerahmtes Foto von Hasselhoff in der Microbrauerei im Untergeschoss führte wohl dazu, dass Gäste Sachen wie ein Knight-Rider-Modell dazustellten und so hat sich das Ganze dann verselbständigt …
Auch wenn die Ausstellung winzig ist, hab ich mal wieder Neues erfahren. David Hasselhoff hatte sogar einen Eintrag im Guinness-Buch der Rekorde als „meist gesehener Star der Fernsehgeschichte“. Ich selbst hab „Baywatch“ und „Knight Rider“ nie regelmäßig geschaut, aber seinen Cameo-Auftritt in „Guardians of the Galaxy 2″ hab ich schon echt gefeiert.
Immer wieder in Berlin
„The Hoff“ ist aber auch immer wieder live hier. 2013 hatte er einen etwas seltsamen Auftritt bei einer Demo an der East Side Gallery. Eigentlich sollte es dabei um die geplante Bebauung zwischen Oberbaumbrücke und Ostbahnhof gehen und ein Stück Mauer, das dafür abgerissen werden sollte – das geriet dann aber eher zu einer Gag-Party mit Schildern wie „Sing uns den Flughafen fertig“ und „The Hoff for Bürgermeister“.
Im März 2023 ist auch mal wieder ein Konzert von ihm in der Verti Music Hall angekündigt. Ein „Live-Programm mit Kulthits und den neuen Partysongs im Gepäck“ soll es da geben. Falls ihr euch das jetzt fragt: Nein, ich werde nicht dort sein. Oder vielleicht doch? 😛 Meine Freundin meint ja, er sei zeitlos. Aber die schreibt mir auch solche Sachen: „Hab erst heute morgen wieder gedacht, dass mich David-Hasselhoff-Bettwäsche glücklich machen würde“. Ja, gibt es! Ich hab schon eine für sie ausgesucht.
Wie ich durch meinen neuen Lieblings-Podcast „100% Berlin“ nun weiß, hängt auch ein Bild von ihm im Mauermuseum. Wie es dazu kam, könnt ihr in in Folge 244 hören.