Familie,  Kultur & Geschichte

„Rein ins Gemälde“: 1. Kinderausstellung im DHM

Pünktlich zum Kindertag am 1. Juni hat das Deutsche Historische Museum Berlin seine erste Kinderausstellung eröffnet. „Rein ins Gemälde“ nimmt Kids im Grundschulalter mit auf eine Zeitreise ins 16. Jahrhundert, bei der sich den jungen Besucher*innen ausgehend von einem frisch restaurierten Augsburger Monatsbild verschiedene Themenbereiche erschließen. Untergebracht ist die Ausstellung im Pei-Bau hinter dem Zeughaus – ich durfte beim Pressetermin vor der Eröffnung dabei sein.

Pei-Bau Berlin
Links seht ihr den Pei-Bau hinter dem Zeughaus

Vom Wimmelbild zu Spielspaß

Im Zentrum der Ausstellung steht ein Gemälde aus dem 16. Jahrhundert, das ein bisschen an ein Wimmelbild von Ali Mitgutsch erinnert. Und aus diesem Gewusel wurden 4 Figuren ausgewählt, die auf spielerische Art in das Leben während der Frühen Neuzeit einführen: ein Hirte, eine Patrizierin, ein Kaufmannssohn und ein Turnierreiter.

Die Hauptfiguren der Ausstellung

Jede dieser Figuren steht für einen der Themenbereiche Spiel, Handel, Mensch und Natur, die in den Kontext des 16. Jahrhunderts gesetzt werden. Die Idealisierung auf dem Bild wird dabei auch kritisch hinterfragt. War die Natur wirklich so idyllisch oder wurden Ressourcen auch damals schon ausgebeutet? Welche Schattenseiten hatte der florierende Handel?

Rein ins Gemälde
1. Kinderausstellung des DHM

Ein bisschen trocken klingt das vielleicht erstmal, aber für die Wissensvermittlung hat man sich einiges einfallen lassen. Hören, riechen, fühlen – alle Sinne werden angesprochen, außerdem gibt es auch viele Spiele.

Rein ins Gemälde

Was bedeutet Restaurierung?

Eine schöne Ergänzung zum Leben im 16. Jahrhundert fand ich, dass sich hinter dem großen Bild ein Raum rund um das Thema Restaurierung befindet. Wie werden beispielsweise alte Bilder gerettet? Wie viele Personen kümmern sich im DHM um die 1 Million Objekte? Das und mehr können Kinder hier erfahren.

Rein ins Gemälde
Was bedeutet restaurieren?

Außerdem gibt es hier noch eine Malecke und ein paar Kinderbücher zu den Themen Museen und Restaurierung. Immer wieder überraschend, zu welchen Spezialthemen es Kinderbücher gibt, oder? „Kunstfresser. Aus dem Leben einer Museumsmotte“ hätte ich mir gerne direkt durchgelesen. Echt süß.

Schmökern erlaubt

Überzeugt „Rein ins Gemälde“?

Für die Ausstellung hat das Museum mehrere Jahre mit einer Gruppe Grundschüler*innen, die sich „Kluge Zauberdrachen“ nennt, zusammengearbeitet. Das ist auf jeden Fall ein richtiger toller Ansatz! Und es wurde auch Zeit, dass das Deutsche Historische Museum kindertauglicher wird! Familien hätte ich das bisher nicht unbedingt empfohlen. Die Ausstellung „Rein ins Gemälde“ soll dabei als Testlauf dienen, um verschiedene Konzepte auszutesten, da auch die Dauerausstellung in Zukunft einen Familienbereich bekommen soll.

Zeigt auch viele historische Objekte

Ich finde, die Ausstellung ist gut gelungen. Ein Selbstläufer ist das Ganze aber nicht, denke ich. Also einfach hingehen und die Kinder legen sofort intuitiv los, haben riesen Spaß und kennen sich danach super mit der Frühen Neuzeit aus – eher nicht. Wäre aber auch bisschen viel verlangt. Die begleitenden Erwachsenen sind hier durchaus gefragt! Wer sich selbst für Geschichte begeistert, hat hier aber definitiv eine super Gelegenheit, das an seine Kinder weiterzugeben.

Recht günstig ist das ganze obendrein. Kinder bis 18 Jahre haben freien Eintritt, Erwachsene zahlen 5, ermäßigt 2,50 Euro. „Rein ins Gemälde“ läuft noch bis zum 19. Januar 2025, alle weiteren Infos für einen Besuch findet ihr auf der Homepage des Deutschen Historischen Museums.

Ihr sucht mehr familienfreundliche Ausstellungen in Berlin? Dann schaut auch in meinen Artikel „9 Museen für Kinder in Berlin, die ihr nicht verpassen solltet“ bei familie.de oder in meine Blogartikel über das Deutschlandmuseum oder das Madame Tussauds.

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