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Forest Cinema: Berlins kuscheligstes Kino

Ihr liebt Filme? Dann hab ich hier einen echten Geheimtipp für euch, denn das kleine Kino hat erst vor wenigen Wochen eröffnet und ist garantiert anders als alle anderen Kinos in Berlin – auch wenn man sich hier ja nicht gerade über die Vielfalt an Lichtspielhäusern beschweren kann! Im Forest Cinema ist Wohnzimmeratmosphäre wörtlich gemeint.

Mini-Kino im Michelberger Hotel

Direkt an der Warschauer Straße in Friedrichshain hat sich das Michelberger Hotel was Ungewöhnliches einfallen lassen: ein Mini-Kino im Dachgeschoss. Für mich natürlich besonders toll, weil ich von zu Hause herlaufen kann. Trotzdem wusste ich bisher nicht, dass das Hotel so einen schönen Jugendstil-Hof hat, in dem man essen und trinken kann.

Aber was ist nun das Besondere am Forest Cinema? Es hat keine Sitze! Der Boden ist komplett mit Teppich ausgelegt, darauf liegen große Kissen, auf denen man es sich dann gemütlich macht. Schuhe könnt ihr ausziehen, wenn ihr wollt. Mein Sohn und ich standen erstmal etwas unschlüssig und gehemmt da, aber dann haben wir uns einfach hingelümmelt. Getränke dürft ihr übrigens mitnehmen. An der Kinotür gab es etwas aufs Haus, aber ihr könnt euch auch unten an der Bar etwas holen.

Forest Cinema Berlin
Zum Hinlümmeln gemacht

Was für Filme zeigt das Forest Cinema?

Vielleicht könnt ihr es euch schon denken: Das Forest Kino zeigt keine Blockbuster. Das Hotel hat sich für das Projekt mit dem kleinen Independent-Streamingdienstbehind the tree“ zusammengetan, der von bekannten Schauspieler*innen wie Alexandra Maria Lara, Daniel Brühl, Jessica Schwarz, Trystan Pütter und anderen kuratiert wird. Im Programm sind vor allem Arthouse-Filme und einige Klassiker. Ich hatte mich für „Der Himmel über Berlin“ entschieden. Nicht nur ein Berlinklassiker, sondern gefühlt DER Berlinfilm überhaupt. Ich gebe es jetzt einfach zu: Ich hatte ihn noch nie gesehen. Aber er war auf meiner Liste. Also dachte ich, dass das ja hervorragend zu meinem Besuch in dem neuen Kino passt.

Sorry an alle Wim-Wenders-Fans, steinigt mich nicht, aber so gut ist er dann auch wieder nicht. Tatsächlich ist er ziemlich langweilig. Trotzdem hab ich mich wach gehalten, obwohl die Versuchung schon echt groß war. Mein Sohn hat geschlafen wie ein Baby, allerdings war er nicht der einzige. Aus zwei Richtungen hinter mir war monotones Schnarchen zu hören. Bei einem etwas weniger leisen Film wären diese Nickerchen vermutlich nicht ganz so aufgefallen. Es war wohl die Kombination aus ereignislosem Film und den gemütlichen Kissen, die einfach zu verlockend für manche war. Ich bin froh, dass ich nicht genappt habe, denn nun kann ich endlich mitreden! Und Marc Vetter vom Rolling Stone Recht geben, der den Klassiker als einen der meistüberschätzten Filme aller Zeiten bezeichnet.

Forest Cinema – Fazit

Für mich eine richtig tolle Neuentdeckung, die ich euch nur ans Herz legen kann. Klar, man muss diese Filme natürlich mögen, da wird schon ein sehr spezielles Interesse bedient, aber das ist ja auch das Coole an Berlin – für jede Nische gibt es die richtigen Orte. Nächste Woche steht „Fitzcarraldo“ von Werner Herzog mit Klaus Kinski in der Hauptrolle auf deren Programm. Noch so ein Klassiker auf meiner Liste. Übrigens könnte ich mir das kuschelige Kino auch gut für ein Date vorstellen (vielleicht nicht gerade das erste, das wäre doch etwas riskant). Passend dazu habe ich am Fahrstuhl das hier entdeckt:

What happens in Michelberger …

(Transparenz: Ich durfte die Vorstellung für meine Recherche kostenlos besuchen, der Artikel beinhaltet ausschließlich meine eigene Meinung)

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