Too Good To Go in Berlin – meine Lieblinge

Nachhaltigkeit liegt mir am Herzen. Seit Corona habe ich wie viele andere auch jedoch beschlossen, dass ich noch deutlich mehr tun kann als bisher. Ich lud mir darum die App „Too Good To Go” herunter, um mich gegen Lebensmittelverschwendung zu engagieren. Die ersten Tage lief ich immer wieder zu Backwerk um die Ecke und holte uns eine bereits zusammengestellt Überraschungstüte. Die anfängliche Begeisterung schlug aber ziemlich schnell in Übersättigung um. Spinatbörek und Würstchen im Blätterteig kann man einfach ziemlich schnell nicht mehr sehen. Dann wird es Zeit für weitere Wege und schöne Neuentdeckungen mit Too Good To Go Berlin. 

Verzuckert Berlin

Wer Lust auf richtig feine Törtchen und Kuchen hat, der ist im Café „Verzuckert Berlin” an der richtigen Adresse. Pro geretteter Portion bekommt ihr 2 leckere Teile, die bereits als Überraschung in umweltfreundlichen Pappschachteln verpackt werden. Günstig die WG versorgen könnt ihr damit nicht, aber euch was echt Köstliches gönnen! Schade, dass die Abholzeit bereits nach der offiziellen Öffnungszeit liegt! Das Café ist nämlich genau wie die süßen Leckerbissen mit ganz viel Liebe zum Detail gestaltet. Ein Besuch in der Schreinerstraße 61 in Friedrichshain lohnt sich also auch mal einfach so. Geöffnet ist leider momentan nur am Wochenende.

(Update 2.8.22: Leider nimmt das Café derzeit oder überhaupt nicht mehr an TGTG teil)

Ausbildungsrestaurant am Kuhgraben

Das Lokal „Ausbildungsrestaurant am Kuhgraben” ist Teil eines sozialen Projektes und überraschend schön. Wenn ihr in der Pfarrstraße 111 in Lichtenberg den Hinterhof betretet, steht ihr direkt vor der berankten Remise und dem kleinen gemütlichen Biergarten. Momentan könnt ihr euch hier immer donnerstags Überbleibsel des wöchentlich wechselnden Mittagstisches mitnehmen. Nicht immer ist alles schon komplett zubereitet. Ihr erhaltet auch beispielsweise Schupfnudeln oder Gnocchi mit denen ihr selbst noch etwas kochen könnt. Aber natürlich sind auch fertige Gerichte wie Fischfilet mit Spargelsalat dabei. Da die Abholzeit noch während der Öffnungszeiten liegt, könnt ihr an sonnigen Tagen noch auf der schönen Terrasse einen Kaffee trinken.

Mein Tipp: Bringt unbedingt fest verschließbare Gläser mit. Dann bekommt ihr fast immer tolle Suppen eingepackt – Fenchel-Karotte, Spargelcreme oder auch Linseneintöpfe.

(Update 2.8.22: Leider nimmt das Restaurant derzeit oder überhaupt nicht mehr an TGTG teil)

Berlin Beef Balls

Die leckeren Fleischbällchen von „Berlin Beef Balls” sind kein Geheimtipp, denn der Stand befindet sich in der beliebten Markthalle Neun. Kommt am besten etwas früher, dann könnt ihr noch ein bisschen durch die historische Halle im Szenekiez Kreuzberg 36 schlendern und euch umsehen. Den Stand von BBB findet ihr mit seiner leuchtend grünen Rückwand ganz leicht und das beste: Das Rindfleisch stammt aus artgerechter Haltung. Nicht von irgendeiner Großschlachterei, wo einem die Bulette nicht mit gutem Gewissen runtergeht, sondern von der Bäuerlichen Erzeugergemeinschaft Schwäbisch Hall. Das Besondere an den Beef Balls sind außerdem die vielen unterschiedlichen Geschmacksrichtungen, die von klassisch über indisch und mexikanisch bis thailändisch reichen. Leider wurde meine Portion in Alufolie verpackt. Das sollte noch geändert werden.

Mein Tipp: Direkt neben dem Stand von BBB findet ihr die Bio-Bäckerei „endorphina Backkunst”, die auch bei Too Good To Go mitmacht.

Milch und Zucker

In der Warschauer Straße 70 befindet sich die Filiale in Friedrichshain von „Milch und Zucker”. Eigentlich ist das eher ein gemütliches Café, allerdings gibt es auch einen täglich wechselnden Mittagstisch. Falls mehrere Gerichte übrig sind, dann dürft ihr euch aussuchen, was ihr mitnehmen wollt. Verpackt wird umweltfreundlich in Pappschachteln. Wer vorher checken will, was es denn gab, der kann online einen Blick in die Speisekarte werfen. Ich fand sehr lecker was ich bisher hatte. Ich mag außerdem die entspannte Abholzeit. Ein Zeitfenster von 2 Stunden gibt es sonst eher selten.

Wahrhaft Nahrhaft

In der Revaler Straße 16 findet ihr das „Wahrhaft Nahrhaft”. Ich mag dort vor allem die wild zusammengewürfelten Vintage-Möbel, die ich auch gerne in meinem eigenen Wohnzimmer hätte. Um sich dort eine TGTG-Portion zu holen, sollte man allerdings experimentierfreudig sein! Die hausgemachten Kreationen treffen eventuell nicht immer den eigenen Geschmack und ihr bekommt eine bereits gepackte Überraschungsportion. Ich hatte zum Beispiel schon einmal einen Bagel mit Gorgonzola, Rucola, Preiselbeeren und Blaubeeren – das war schon etwas gewöhnungsbedürftig. Andererseits probiert man so mal etwas, das man sich sonst eventuell nie bestellt hätte. Dazu gab es zwei leckere Stück Kuchen und einen Obstsalat. 

Ein paar Tipps

• Am besten speichert ihr euch eure persönlichen Spitzenreiter in der App unter „Favoriten” ab. So könnt ihr direkt auf einen Blick sehen, ob es irgendwo bei euren Lieblingen ein Angebot gibt.
•  Inzwischen zeigt euch die App bei regelmäßigen Angeboten auch an, wann die Portion eingestellt wird. Das macht die Sache noch einfacher, andererseits auch die Konkurrenz größer. Die wirklich genialen Sachen sind quasi in der Sekunde weg, in der sie eingestellt werden.
• Bei Bewertungen von unter 4,0 hole ich mir nichts mehr ab. Meist ist es dann auch echt nicht soo doll. Klar, es geht in erster Linie ums Retten, aber das Angebot ist in Berlin so riesig – warum soll ich mich dann nicht für das beste für mich entscheiden?
• Viele Angebote haben sehr gute Bewertungen. Die allerbesten Sachen erkennt ihr meiner Erfahrung nach daran, was unter den Top-3-Highlights der Bewertungen steht. Wenn dort statt „Schnelle Abholung“ oder „Freundliche Mitarbeiter“ z.B. “Top Preis-Leistungs-Verhältnis“ steht, dann ist es echt super!

Fazit Too Good To Go Berlin

Bei meinen Lieblingen werde ich auf jeden Fall immer wieder gerne Essen retten und auch ständig neue Angebote testen. Wo ihr leckere süße Teilchen retten (z.B. im Adlon) oder tolle Buffets stürmen könnt, hab ich auch schon zusammengefasst. Die App ist für mich auf jeden Fall ein guter Schritt, um in Berlin nachhaltiger zu leben und auch viel Geld zu sparen. Noch besser wäre es für die Umwelt natürlich, wenn Bäckereien, Hotels usw. so kalkulieren würden, dass es keine Reste gibt, aber bis dahin, mache ich weiter mit! Noch günstiger und umweltfreundlicher als Too Good To Go Berlin zu nutzen ist es übrigens, wenn ihr Obst, Kräuter oder Nüsse pflückt bzw. sammelt. Wo ihr in Berlin fündig werdet, seht ihr bei Mundraub.

Update 2.8.22: Natürlich ändert sich das Angebot ständig – leider nehmen auch zwei meiner Favoriten inzwischen nicht mehr teil, eventuell ja auch nur vorübergehend. Demnächst werde ich die Liste mit bestehenden Angeboten füllen, ich muss nur noch entscheiden, was meine aktuellen Lieblinge sind … tatsächlich habe ich in den letzten Monaten vor allem die Angebote von Supermärkten genutzt. Bei den derzeitigen Lebensmittelpreisen eine super Möglichkeit, um die Kosten gering zu halten. Man muss dann eben mit den Sachen kochen, die man bekommt. Dadurch essen wir deutlich abwechslungsreicher, auch wenn man nicht immer das auf dem Teller hat, worauf man gerade am meisten Lust hat. Das finde ich aber nicht weiter schlimm.

(Ich kooperiere weder mit TGTG noch mit einem der genannten Restaurants/Cafés. Ich möchte lediglich Spaß und Interesse am Lebensmittelretten wecken.)